Aktuelles

2024

Mehr Verantwortung für Quereinsteiger*innen
Versorgungskräfte

Aalen. Der Mangel an Pflegekräften in Deutschland hat sich mittlerweile herumgesprochen. Auch die Aussicht, dass dieser mit dem demographischen Wandel eher noch stärker werden dürfte. Was viele jedoch nicht wissen: für viele Tätigkeiten im Pflegebereich ist heute keine qualifizierte Ausbildung erforderlich. Längst bereichern Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger die Pflegeteams mit ihren Kompetenzen. Die Katholische Sozialstation St. Martin stellt nun in diesem Zusammenhang eine neue Funktionsbezeichnung vor: die „Versorgungskräfte“.

Was sich dahinter verbirgt, erläutert Geschäftsführer Martin Weweler zusammen mit den Pflegedienstleitungen Andrea Schmid und Katharina Pioch: „Schon seit langer Zeit wird unser Fachkraft-Team von Kolleginnen und Kollegen unterstützt, die nicht über eine klassische Pflege-Ausbildung verfügen“. Diese seien bisher hauptsächlich im hauswirtschaftlichen Bereich eingesetzt gewesen. Mittlerweile habe es aber von rechtlicher Seite Änderungen ergeben, die es erlauben, diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch im Pflegebereich mehr Verantwortung zu geben: „Darauf haben wir lange gewartet“, erklärt Martin Weweler und ergänzt: „im Vergleich zu vielen anderen Pflege-Einrichtungen schaffen wir es mit großem Aufwand, unseren hohen Bestand an Fachkräften zu halten. Dies wird aber mit anstehenden Verrentungen und vor dem Hintergrund der ständig steigenden Nachfrage trotz Ausbildung und ausländischer Unterstützung nicht dauerhaft funktionieren. Daher müssen wir unsere Teams also durch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger erweitern“.

Andrea Schmid führt aus, dass die hohe individuelle Kompetenz der angelernten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in Verbindung mit einem umfassenden Qualifizierungs- und Begleitungsprogramm ermögliche, bestimmte Aufgaben in deren Hände zu übertragen: „Dazu zählt zum Beispiel das Ausziehen von Kompressionsstrümpfen, oder die Unterstützung bei der Körperpflege“.

Wozu nun also der neue Begriff „Versorgungskräfte“? Dies erläutert Katharina Pioch: „Uns ist es wichtig, die eigene Verantwortlichkeit und den Versorgungsbeitrag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter damit klar zum Ausdruck zu bringen.“ Bisher würden Begriffe wie „Ergänzende Hilfe“, „Hilfskräfte“ oder „Assistenzkräfte“ genutzt. Dies würde aber der beschriebenen Rolle der „Versorgungskräfte“ nicht mehr gerecht: „Diese Kolleginnen und Kollegen sind schon heute aus den Pflegeeinrichtungen nicht mehr wegzudenken. Sie sind elementarer Teil der Versorgung und ihre Bedeutung wird nur noch wichtiger werden.“

Was Geschäftsführer Weweler noch wichtig ist: „In Bewerbungsgesprächen für diesen Bereich hören wir immer wieder, dass die Leute lange nicht wussten, dass eine pflegerische Tätigkeit ohne Ausbildung überhaupt möglich ist. Wir hoffen daher, dass sich dies stärker herumspricht, denn die Arbeitsbedingungen, genauso wie die Vergütung, sind wirklich attraktiv“. 


1.500€ für Ehrenamtlichen Fahrdienst
Spende der Firma Franz Traub

Aalen-Ebnat. Anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens sowie des Spatenstichs für ihren Neubau unterstützt die Firma Franz Traub den Ehrenamtlichen Fahrdienst der Katholischen Sozialstation ST. MARTIN mit 1.500€. Der Fahrdienst für Seniorinnen und Senioren verbindet die Aalener Ortsteile Ebnat und Waldhausen mithilfe seiner ehrenamtlichen Fahrer mit der Kernstadt. Eine häufige Nutzung besteht in der Fahrt zum Arzt. Fahrt-Anfragen nimmt die Sozialstation unter 0151 744 11160 entgegen.

Den Spenden-Scheck von Geschäftsführer Franz Traub und seinem Sohn Lukas Traub nahmen dankbar der Geschäftsführer der Sozialstation, Martin Weweler, sowie die Vorsitzenden der Krankenpflegevereine aus Waldhausen und Ebnat, Georg Staudenecker und Hans-Peter Kinzl sowie Manfred Grupp als Vertreter der Fahrer entgegen. 

weitere Bilder unter: franz-traub.de/spende-fahrdienst-ebnat-und-waldhausen

weitere Infos zum Fahrdienst unter: sozialstation-martin.de/weitere-angebote

Spendenübergabe (vnlr: L.Traub, Kinzl, Weweler, F.Traub, Grupp, Staudenecker)

Hohe Pflegequalität erneut unabhängig bestätigt.
Erneut Bestnote in der MDK-Prüfung 2022

 Aalen. Nach Corona-bedingter Pause und erstmals unter neuer Geschäftsführung nahm der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) im Oktober die Pflegequalität bei der Katholischen Sozialstation St. Martin genau unter die Lupe. Ergebnis ist erneut eine glatte 1, die Bestnote.

„Natürlich waren wir zu jedem Zeitpunkt von unseren Kolleg*innen und ihren Leistungen überzeugt. Trotzdem freuen wir uns natürlich riesig, dass diese Überzeugung nun auch von unabhängigen Experten eindrucksvoll bestätigt wurde!“, freut sich Geschäftsführer Martin Weweler über das hervorragende Ergebnis der MDK-Prüfung. Die Gutachterinnen des Medizinischen Dienstes waren vom 21. Bis 24. Oktober zu Gast und führten neben der umfangreichen Prüfung von Organisation und Abrechnung auch Interviews mit Klientinnen und Klienten der Sozialstation durch. Zu beanstanden gibt es offensichtlich wenig: die 1,0, welche sich aus drei Einzelnoten (jeweils 1,0) ergibt, spreche laut Weweler für sich.

Gründe für diese hohe Versorgungsqualität kann der Geschäftsführer einige nennen: „Im Kern ist es sicher eine gelingende Kommunikation zwischen Mitarbeiter*innen und Leitung, in welcher Wertschätzung eine große Rolle spielt und es gleichzeitig klare Vorgaben und Eigenverantwortung gibt. So vermeidet man, dass Missgeschicke oder offene Fragen nicht besprochen und geklärt werden und sich Fehler einschleichen. Vertrauen ist das A und O. Darüber hinaus haben wir in Sachen Hygiene, Pflegestandards oder auch Notsituationen ganz klare Regelungen, die auch regelmäßig besprochen und eingeübt werden.“ Verantwortlich hierfür zeichnen die zwei Pflegedienstleitungen Katharina Pioch und Andrea Schmid, welche sechs Pflegeteams mit über 100 Pflegekräften zwischen Oberkochen, Aalen und Ellwangen vorstehen.

Und wie sieht es mit dem Pflegenotstand aus, der derzeit in aller Munde ist? Hiervon sei laut dem Geschäftsführer natürlich auch die Katholische Sozialstation St. Martin betroffen. Man könne aber derzeit auch Erfolge vermelden: In 2022 konnte insgesamt und sogar bei 1- und 3-jährig ausgebildeten Fachkräften Personal aufgebaut werden. Die Sozialstation bildet aus und hat zusammen mit der Sozialstation St. Elisabeth erstmals argentinische Freiwillige ins Land geholt, welche im kommenden Jahr ihre Ausbildung beginnen sollen. Zusammen mit den Überlegungen für eine sozial vernetzte Versorgung will man sich damit für die Zukunft sicher und mit gleichbleibend hohem Qualitätsniveau aufstellen, so Weweler.   


Wie der Katholische Wohlfahrtsverein Aalen und Hofherrnweiler die Sozialstation unterstützt
Neue Transportboxen für das Essen auf Rädern

Neben vielen weiteren Unterstützungen stellt der Katholische Wohlfahrtsverein Aalen und Hofherrnweiler der Katholischen Sozialstation ST. MARTIN in diesem Jahr eine größere Summe zur Verfügung, mit welcher für den Dienst des „Essens auf Rädern“ in Aalen neue hochwertige Transportboxen angeschafft werden. Dies ermöglicht nicht nur das Einsparen überflüssiger Fahrten zur Küche der St. Anna-Schwestern in Ellwangen, sondern die Aufnahme weiterer Kundinnen und Kunden in das stark nachgefragte Essensangebot- also weitere Beiträge zur Nachhaltigkeit und zur Senioren-Versorgung in Aalen.

Über diese konkreten Unterstützungen hinaus bleibt für den Geschäftsführer der Sozialstation, Martin Weweler, der positive Effekt der Vernetzung mit den Fördergemeinschaften und anderen Akteuren zentral: „Wir sind aktiv in den Pflegekonferenzen, im Stadtseniorenrat, bei der Pflegekampagne das Landkreises, im Verbund der Sozialstationen, im Austausch mit anderen Trägern der Caritas sowie der Krankenpflegevereine und darüber hinaus. Hier werden Ideen geboren, Synergien gefunden und die Versorgung der Zukunft miteinander gestaltet.“ 

Übergabe der Essensboxen: Martin Weweler und Konrad Nuding

Ausstellung beim Katholiken-Tag 2022 in Stuttgart
Kunst ohne Barrieren

Besuchen Sie unsere Ausstellung vom 25.-29. Mai auf dem Katholikentag in Stuttgart. Die ganz unterschiedlichen Ausstellungsstücke stammen von Pflegebedürftigen und Pflegenden Angehörigen der Sozialstation. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und einen Eintrag ins Gästebuch!

25.-29. Mai, Seminar Stuttgart (Hospitalstr. 22), 3. OG, Raum 305


Neue Auftritte auf Facebook und Instagram
ST. MARTIN auf Social Media

Passend zum Fest startet die Sozialstation mit ihren neuen Auftritten bei Instagram und Facebook. Dort wird regelmäßig auf aktuelle Themen, Stellenausschreibungen und interessante Zahlen und Fakten im Umfeld der Sozialstation hingewiesen. Abonennten und Likes sind natürlich erwünscht.


Verabschiedung von Sr. Rosemarie Schmid
50 Jahre Nächstenliebe

Am Mittwoch wurde Schwester Rosemarie Schmid von den Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul (Untermarchtal) im Corona-bedingt kleinen Kreis in den Ruhestand verabschiedet. Vor mehr als 50 Jahren erhielt sie den Auftrag, für Aalen mit Hofherrnweiler und Unterrombach eine Sozialstation zu gründen und setzte dies alsbald in die Tat um. Nach Gründung der Sozialstation Vinzenz von Paul 1977 war sie jahrzehntelang nicht nur Krankenschwester, sondern auch Pflegedienstleitung und Geschäftsführung in Personalunion. Erst nach der Jahrtausendwende gab sie die Leitungsfunktion ab und scheidet nun im Alter von 79 Jahren endgültig aus ihrem Dienst aus.

Geschäftsführer Martin Weweler und Bereichsleitung Ute Geist (Wasseralfingen) würdigten dieses unnachahmliche Engagement in der Hoffnung, dass es auch heute junge Menschen inspirieren könnte, in der Pflege zu arbeiten. Denn, so sagt Schwester Rosemarie selbst, "wenn es keinen Spaß machen würde, wäre ich nicht so lang dabei geblieben". Das wichtigste für die Zukunft sei, auch weiterhin Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern. Dafür ist Schwester Rosemarie das beste Beispiel.

Zum Abschied überreichte ihr Martin Weweler eine Figur des heiligen Sankt Martin, "in der Gewissheit, dass Sie uns und die Sozialstation in Gedanken und Gebet weiter begleiten werden". Ute Geist übergab ihr, auch im Namen des Wasseralfinger Kolleginnen-Teams, welches die erfahrene Kollegin vermissen wird, einen Blumenstrauß mit den Worten "Vergelt's Gott, Schwester Rosemarie". 


Plakat-Aktion im Einzugsgebiet
Sei unsere Verstärkung!

Die Katholische Sozialstation ST. MARTIN ist aktuell mit Großplakaten im gesamten Einzugsgebiet präsent. Diese sind Teil der Kampagne "Sei unsere Verstärkung!" mit dem Ziel, neue Kolleg*innen zu finden. Es sind Teilzeitbeschäftigungen zwischen 30% und 80% möglich.

"Besonders gefragt sind natürlich Pflegefachkräfte", erklärt Geschäftsführer Martin Weweler. Dies schließe Altenpfleger*innen genau so ein wie Gesundheits- und Krankenpfleger*innen oder auch Kinderkrankenpfleger*innen. Man freue sich aber auch auf Bewerbungen von Pflegehelfer*innen oder Arzthelfer*innen sowie Personen, die sich für Hilfstätigkeiten interessieren. "Die Mischung macht's, und die werden wir in Zukunft auch noch stärker brauchen", so Weweler.

Auch in der Familienpflege Ostalb, die bei der Sozialstation angegliedert ist, würde man sich über weitere Familienpfleger*innen oder auch Dorfhelfer*innen und Bewerber*innen mit ähnlichen Qualifikationen freuen. 

Alle Stellenausschreibungen finden Sie unter www.sozialstation-martin.de/jobs


Agenda für die Ambulante Pflege im Ostalbkreis
Pflege: eine massive Herausforderung für die ganze Gesellschaft

Pflege ist eine massive Herausforderung für die ganze Gesellschaft. Die „Agenda für die ambulante Pflege im Ostalbkreis“  nennt Kernpunkte und Perspektiven.

Für die Mitglieder der Agenda ist es in Sachen ambulanter Pflege schon fünf Minuten nach Zwölf. „Die Pflegekrise ist neben der Klimakrise die größte Herausforderung der nächsten zwanzig Jahre“, so der Tenor. Eine massive Herausforderung, die von der Gesamtgesellschaft zu tragen ist. Beileibe geht es dabei nicht nur um Finanzierung, Pflege und Versorgung von Menschen muss ein dominierendes Thema werden. Für jeden, für alle, für die politischen Entscheidungsträger. Es geht um Menschenwürde und Gemeinwohl.

Die Perspektiven der Agenda
Pflegebedürfte müssen im Mittellpunkt stehen. Bestmögliche Versorgung muss in den Fokus rücken.
Pflegende Angehörige, die sich für Pflegebedürftige oft ohne professionelle Unterstützung aufopfern, müssen finanziell, zeitlich, körperlich und psychisch entlastet werden. Entlastungen sollen und müssen zu einer Ermutigung für den persönlichen Einsatz werden.
Pflege(fach)kräfte leisten Unglaubliches. Das Verhältnis zwischen Pflegekräften und Pflegebedürftigen kippt kontunierlich. Es ist dringend geboten, Entlastungspotenzial für diese Berufsgruppe auf den Weg zu bringen.

Worum es in erster Linie geht
„Die Gesamtgesellschaft und die Pflegeinrichtungen müssen bei der Pflege einen Paradigmenwechsel einleiten“, sagt Martin Weweler, Geschäftsführer der  Katholischen Sozialstation St. Martin. „Unsere Arbeit ist täglich geprägt vom Personalnotstand und unsere Mitarbeiter laufen am Anschlag“ , fügt Alexander Rettenmaier von der Katholischen Sozialstation St. Elisabeth hinzu. Ein aktives Zusammenwirken zwischen Pflegenden Angehörigen, Nachbarschaftshilfe und Ehrenamtlichen sowie professionellen Hilfs- und Fachkräften muss realisiert werden. Einig ist sich das Netzwerk der Sozialstationen, dass Pflege in der Öffentlichkeit  und im gesellschaftlichen Ansehen werthaltiger werden muss. Gefordert wird Flexibilität in der Beschäftigung, die nicht durch Bürokratie verhindert werden darf. Nachbesserungen sind nötig bei der generalistischen Pflegeausbildung. Die Ausbildung sollte auch in Teilzeit absolviert werden können, schulische Zugangsvoraussetzungen müssen auf den Prüfstand und die Pflegehelfer/innen-Ausbildung müsse auf Augenhöhe der Altenpflege-Ausbildung kommen.

Die konkreten Umsetzungsvorschläge  und Perspektiven der Agenda
1.     Pflegebedürftige
Gute Pflege kostet Geld und sollte entsprechende finanziert sein, damit nicht auf Kosten der Betroffenen gespart wird und Pflege nicht automatisch in die Altersarmut  führt. Gremien und Beiräte aus Pflege-Sachverständige sollen Entscheidungsträger beraten und nicht interessengleitete Lobby-Verbände, die beispielsweise die stationäre Pflege  fokussieren und an der Lebensrealität vieler Betroffener nichts ändern.
2.     Pflegende Angehörige
Pflegezeit sollte der Elternzeit umfassend gleichgestellt werden. Nötig ist ein Gerechtigkeitsausgleich. Das Pflegegeld sollte absolut, aber auch im Verhältnis zu den Pflegesachleistungen deutlich ansteigen. Es muss Schluss sein, dass Pflegedienste und Pflegende Angehörige gegeneinander ausgespielte werden
3.    Pflege(fach)kräfte
Pflege braucht eine positive Bühne. Die Botschaft muss sein, dass Pflege ein anspruchsvoller, gesellschaftsbedeutender und erfüllender Beruf ist. Kampagnen auf allen Kanälen müssen geschaltet werden. Auch  die Verdienstobergrenze der geringfügigen Beschäftigung  muss deutlich erhöht  werden – in einem ersten Schritt auf 600 Euro. Die Agenda verspricht sich hier ein großes Potenzial bei verrenteten oder im Hauptberuf anderweitig beschäftigten Pflegekräften. Neue Formen der Qualifizierung sind überfällig. In den Arbeitsagenturen sollte die Pflege als geeignetes Berufsfeld für eine Umschulung deutlich höher gewichtet werden
4.    Gesamtgesellschaft und Pflegeeinrichtungen
Die Schulverwaltungen müssen das Thema in die Lehrpläne aufnehmen. Pflege ist Synonym für mitten im Leben und muss schon im jungen  Lebensalter thematisiert werden. Hierunter fällt auch die Sensibilisierung für Schüler-Praktika und ein unter Umständen auch verpflichtendes Soziales Jahr. Ein eindeutiges Votum muss dem Engagement von Ehrenamtlichen zukommen als wichtige Stütze der Versorgungslandschaft. Die Agenda fordert das Werben in  Schulen und Jugendeinrichtungen, höhere Ehrenamtspauschalen. Digitalisierung sollte auch ein „Tor in die Nachbarschaft“ sein. Öffentlich finanzierte und damit unabhängige Plattformen zum Zusammenleben sollten angeboten und ausgebaut werden.

Info: Dem Netzwerk der Kirchlichen Sozialstationen gehören an:  Katholische Sozialstation Schwäbisch Gmünd, Kirchliche Sozialstation Bopfingen, Sozialstation Abtsgmünd, Katholische Sozialstation St. Martin, Katholische Sozialstation St. Elisabeth, Ökumenische Sozialstation Rosenstein, Sozialstation Schwäbischer Wald.

Den Volltext der Agenda sowie Kontaktdaten findet man unter www.sozialstationen-ostalb.de

Foto: Anja Lutz (Aalener Nachrichten)

Ausstellung beim Katholiken-Tag 2022 in Stuttgart
Mitmach-Aufruf: „Kunst ohne Barrieren“

Die Bewerbung der Katholischen Sozialstation ST. MARTIN gGmbH für eine Ausstellung wurde unter zahlreichen Vorschlägen für das Programm des Katholiken-Tags 2022 in Stuttgart ausgewählt. Unter dem Titel „Kunst ohne Barrieren. Pflegebedürftige verleihen ihrer Realität Ausdruck“ soll ein Brückenschlag zwischen den Generationen durch "Kunstwerke von jedermann" ermöglicht werden. Die Grundidee ist dabei, dass die künstlerische Betätigung Verbindung herstellt: zwischen Jung und Alt, Demenziell verändert oder nicht, Pflegebedürftig oder Kerngesund. Dies soll auf spielerische Art unbekannte Perspektiven eröffnen und beim Blick "über den Tellerrand" helfen.  

Heute starten wir den offiziellen Aufruf: Wenn Sie pflegebedürftig sind und sich gern künstlerisch betätigen, freuen wir uns über die Einsendung Ihrer Vorschläge für die Ausstellung. Eine Jury der Sozialstation wird mithilfe von Künstler*innen eine Auswahl für die Ausstellung treffen. Sämtliche Einsendungen werden wir in einem parallel zur Ausstellung erscheinenden Bildband digital und/oder analog veröffentlichen.  

Thematisch wollen wir Ihnen keine allzu großen Vorgaben machen. Sie können sich künstlerisch mit dem Thema Alter und Pflege auseinandersetzen, aber auch ein völlig anderes Motiv wählen- fiktiv oder real. Wichtig ist uns zusätzlich zu Ihrem Bild eine kurze Beschreibung ihrer Lebenssituation und des Entstehungshintergrunds des Bildes. Hierzu können Sie das Formular im Download verwenden. Im Rahmen der Ausstellung und möglicher Veröffentlichungen werden wir Ihren Namen selbstverständlich anonymisieren.  

Bitte scheuen Sie sich nicht, auch Werke einzusenden, die aus Ihrer Sicht „nicht perfekt“ sind. Wir erwarten nicht Professionalität, sondern freuen uns über authentische Einsendungen.  

Möglich sind auch Einsendungen von Pflegenden Angehörigen und in der Pflege beruflich tätigen Personen.   Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen bis zum 10. Dezember 2021. Sofern Sie an der Einsendung einer anderen Kunstform interessiert sind (z.B. Häkelkunst, Holzschnitzerei, Skulptur u.a.m.), benötigen wir Ihre Einsendung bereits bis 20.11.2021.  

Download

Betriebsversammlung unter Corona-Bedingungen
Rückblick und Ausblick

Am 15.9. fand in der Wasseralfinger Sängerhalle die in diesem Jahr Corona-bedingt zweigeteilte Betriebsversammlung der Sozialstation statt. Nach einem Gedenken an die verstorbenen Klienten folgte der Rückblick auf das Corona-Jahr 2020 mit seinen besonderen Herausforderungen, bevor auch die aktuelle Corona-Lage thematisiert wurde. Insgesamt sei aber das Thema des Personalmangels die größte Herausforderung, stellte Geschäftsführer Martin Weweler fest. Dieser Herausforderung müsse man mit kurz-, mittel- und langfristigen Konzepten entgegen treten. Wichtig sei vor allem, die Gesellschaft angesichts der weiter wachsenden Schere zwischen Pflegebedürftigen und Pflegepersonal zu sensibilisieren und klar zu machen, dass es hier um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe gehe. Gleichzeitig müsse man die Bemühungen um Ausbildung und Personal aus dem Ausland verstärken. Sowohl Frau Schmid als Pflegedienstleitung als auch Herr Weweler bedankten sich herzlich bei den Kolleg*innen für ihr Engagement und den täglichen Einsatz.

Damit wurde die Brücke zum Ausblick geschlagen. Trotz der größten Herausforderungen beim Thema Personal sieht man sich insgesamt gut aufgestellt. Aktuelle Themen seien die Einführung eines neuen Pflegemodells und die Digitalisierung von Erfassung und Dokumentation. 

Beide Gruppen waren nach Ende der Versammlung zum gemeinsamen Eis-Essen eingeladen. Hierzu hatte die Sozialstation eigens einen Wagen mit "Bauernhof-Eis" organisiert. Glücklicherweise trug auch das Wetter dazu bei, dass dieses Angebot gern angenommen wurde.

Betriebsversammlung

Verstärkung für die Sozialstation
Fach- und Hilfskräfte gesucht!

Mit einer neuen Ausschreibungsoffensive verstärkt die Sozialstation aktuell ihre Personalsuche auf verschiedenen Kanälren. Ziel ist es, die hohe Qualität der Versorgung trotz "Pflege-Krise" langfristig zu erhalten und auszubauen. Daher gibt es ständig arbeitnehmerfreundliche Weiterentwicklungen zusätzlich zur attraktiven tariflichen Vergütung und zu den flexibel-familienfreundlichen Arbeitsbedingungen.

Neben den Pflegefachkräften stehen diesmal insbesondere die sogenannten "Ergänzenden Hilfen" im Fokus. Dies sind Personen ohne pflegerische Qualifikation, die im Betrieb für bestimmte Tätigkeiten qualifiziert werden und diese unter Verantwortung einer Pflegefachkraft durchführen können. Die Sozialstation freut sich auf zahlreiche Bewerbungen, z.B. von Personen, die nach einer Kinderpause nun quereinsteigen wollen in eine Tätigkeit mit Sinn.

Mehr unter sozialstation-martin.de/jobs


Sozialstationen verstärken Zusammenarbeit
Neues Kapitel einer erfolgreichen Kooperation

Ostalbkreis. Nach dem Geschäftsführerwechsel an der Spitze der Katholischen Sozialstation ST. MARTIN wird der enge Austausch mit den Sozialstationen St. Elisabeth, Schwäbischer Wald und Schwäbisch Gmünd fortgesetzt und ausgebaut. Dies bekräftigten die Geschäftsführer im Rahmen einer Sitzung am Donnerstag in Mutlangen.

Ziel sei es, bei gemeinsamen Themen Synergien stärker zu nutzen und sich für mögliche Herausforderungen zu wappnen, etwa durch gegenseitige fachliche Unterstützung. Konkret geplant seien Arbeitsgruppen von Mitarbeiter*innen auf unterschiedlichen Ebenen, welche zunächst konkrete Projekte, etwa im Verwaltungsbereich oder im Qualitätsmanagement, vorschlagen und vorbereiten sollen.

Auf Ebene der Geschäftsführer existiert die Arbeitsgruppe bereits seit 2019, hervorgegangen aus dem Netzwerk der Katholischen Sozialstationen im Ostalbkreis. Alexander Rettenmaier von der Sozialstation St. Elisabeth resümiert hierzu: „Unsere Planungen wurden durch die Corona-Pandemie erstmal aufgeschoben, aber gleichzeitig haben wir gerade in dieser Zeit unheimlich vom wöchentlichen Austausch profitiert. Fast täglich waren wir seit März 2020 mit neuen Verordnungen, Empfehlungen, Handreichungen konfrontiert. Diese in kürzester Zeit umzusetzen, wäre ohne die Rücksprachemöglichkeit mit den Kollegen deutlich schwieriger gewesen.“

Dem schließt sich auch Felix Schmidt an, Geschäftsführer der Sozialstationen Schwäbischer Wald und Schwäbisch Gmünd: „Die Möglichkeit, Informationen aus unterschiedlichen Quellen kurzfristig abzugleichen und unsere gemeinsamen Schlüsse daraus zu ziehen, war Gold wert und hat geholfen, sicher durch diese Krise zu navigieren. Das war aber sicher erst der Anfang.“

In der Hoffnung, nun die eigentlichen Ziele der Kooperation wieder näher in den Blick zu rücken, wird mit Martin Weweler als neuem Geschäftsführer der Katholischen Sozialstation ST. MARTIN nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. Er hat die Runde mit den beiden Kollegen seit seinem Beginn im April bereits schätzen gelernt: „Als Geschäftsführer ist man auch mit dem besten Team immer ein Stück weit Einzelkämpfer. Der offene Austausch über die gemeinsamen Themen und sogar strategische Ziele ist für mich ein echter Zugewinn, über den ich sehr froh bin. Wir stehen alle vor den gleichen Herausforderungen: Demographischer Wandel, Personalgewinnung, Digitalisierung, Klimakrise und vieles mehr. Wenn wir hier geschickt unsere Ressourcen bündeln, werden wir alle und insbesondere die von uns versorgten Menschen mit ihren Angehörigen sowie unsere Mitarbeiter*innen profitieren.“

Derzeit arbeiten die Katholischen Sozialstationen in erweiterter Runde an einer Art „Agenda für die Ambulante Pflege im Ostalbkreis“, welche im Spätsommer verabschiedet und an die Politik übergeben werden soll. Darin sollen die Perspektiven von Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und den haupt- wie ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen eine große Rolle spielen. „Wenn wir Lösungen für alle wollen, dürfen wir niemanden aus dem Blick verlieren“, so Martin Weweler.